Tatsächlich gilt "Sailing" von Christopher Cross als Paradebeispiel für den beliebten, sonnigen Entspannungs-Pop, der Ende der 70er und Anfang der 80er in Südkalifornien entstand und weltweit Erfolge feierte.

Die Mischung aus sanftem Soul, Country-Rock und Pop mit eingängigen Melodien und zurückgenommenen Rhythmen, verbunden mit großem Songwriter-Talent, dem handwerklichen Können der Studiomusiker in Los Angeles und der technischen Ausstattung der dortigen Studios machte den damaligen Westcoast-Sound für erwachsene Hörer zu einer Erfolgsformel für Bands wie die Eagles, Fleetwood Mac, Steely Dan oder The Doobie Brothers.

Künstler wie Hall & Oates, Boz Scaggs, Michael McDonald und Eric Carmen lieferten den Soundtrack für ein sonniges Lebensgefühl, das nicht auf die amerikanische Westküste beschränkt blieb sondern sich auch in europäischen Hitparaden wiederfand.

Der Berliner DJ und Plattensammler Markus Liesenfeld (aka DJ Supermarkt) widmet sich mit seiner Reihe "Too Slow To Disco" schon seit ein paar Jahren den oft verschütteten Perlen jener Ära, gerade ist eine brasilianische Ausgabe, zusammengestellt von Ed Motta, erschienen.

Und die beiden britischen Multiinstrumentalisten Andy Platts und Shawn Lee haben als Young Gun Silver Fox nach dem Debut "West End Coast" gerade ihr zweites Album "AM Waves" veröffentlicht, ganz im guten Geiste jener musikalisch so ergiebigen Epoche.

In Pop Life mit Andreas Vick gibt es sanfte und sonnige "Westcoast"-Hits von damals, fast vergessene Highlights und die jüngsten "Yacht Rock"-Songs, die man auch ohne Segelboot im Sommer in Berlin genießen kann.