
- Bleirohre & Co – So überprüfen Sie die Qualität Ihres Leitungswassers
Leitungswasser zu trinken hat viele Vorteile. Pro Liter kostet es gerade mal einen halben Cent. Wir ersparen uns das Schleppen von Flaschen. Und das Berliner Leitungswasser hat eine sehr gute Qualität. Zumindest bis zur Grundstücksgrenze. Denn ab da können veraltete Rohre das Wasser verunreinigen und unsere Gesundheit gefährden. Wir sagen Ihnen, woran Sie alte Rohre erkennen und wie Sie die Qualität Ihres Trinkwassers ermitteln.
Grundsätzlich können wir Leitungswasser bedenkenlos trinken. Das bestätigen unter anderen die Berliner Wasserbetriebe und die Verbraucherzentrale. Auf seinem Weg bis zu unserem Haus wird das Wasser immer wieder überprüft und auf Schadstoffe, Keime und andere Verunreinigungen untersucht. Aber: Die strengen Kontrollen der Trinkwasserverordnung gelten nur bis zur Grundstücksgrenze. Ab da sind Hauseigentümer und Vermieter zuständig. Alte Rohre oder defekte Boiler können die Qualität des Wassers senken und so unsere Gesundheit gefährden.
So erkennen Sie Bleirohre
Bedenklich ist es vor allem, wenn im Haus noch Bleirohre verlegt sind. Die sind seit den 70er Jahren zwar verboten, Altbestände gibt es aber noch. Blei ist gesundheitsschädlich.
Gibt es von Seiten des Vermieters oder der Hausverwaltung keine Auskunft über das Material der Rohre, können wir selbst nachschauen, und zwar im Keller nahe der Wasseruhr. Sehen wir dort Leitungen in silbergrauer Farbe, könnte dies ein Hinweis auf Blei sein. Ein weiteres Indiz: Blei ist nicht magnetisch und das Rohr klingt leicht dumpf, wenn wir mit einem Schraubenzieher dagegen klopfen.
Auch Kupferleitungen, hier vor allem neue Leitungen, können Kupfer ins Trinkwasser abgeben. Diese Werte sind aber sehr gering und liegen unter dem Grenzwert von 2 Milligramm pro Liter.
Erstmal laufen lassen
Wenn das Wasser in den Rohren steht, vermehren sich dort schnell Keime und Bakterien. Auch Blei kann vermehrt ins Wasser übergehen. Wenn Sie den Wasserhahn zwei Stunden oder länger nicht benutzt haben, sollte Sie erst einmal eine Weilchen kaltes Wasser laufen lassen. Am besten solange, bis Sie merken, dass das Wasser deutlich kühler geworden ist. Erst dann haben Sie Frischwasser, das nur kurz durch die Rohre geflossen ist.
So überprüfen Sie die Trinkwasserqualität
Wenn Sie wissen möchten, wie sauber Ihr Leitungswasser zuhause ist, können Sie es von einem offiziellen Labor untersuchen lassen. In Berlin gibt es zahlreiche Trinkwasseruntersuchungsstellen, die eine genaue Analyse vornehmen können. Die Untersuchung kostet je nach Aufwand zwischen 20 und 50 Euro. Wichtig ist, dass das Labor vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSO) für diese Untersuchung zugelassen ist. Denn nur Ergebnisse von zugelassenen Stellen werden auch vom Gesundheitsamt und vor Gericht anerkannt.
Eine Liste der nach Trinkwasserverordnung zugelassenen Untersuchungsstellen in Berlin finden Sie hier.