Baustelle Fahd Akademie in der Charlottenburger Glockenturmstraße; Foto: radioBERLIN/Miriam Keuter
Bild: radioBERLIN/Miriam Keuter

- Ehemalige Kita in der Glockenturmstraße im Westend

Bis 2006 war hier eine städtische Kita. Die saudische Regierung kaufte das Gelände und wollte dort Wohnungen für ihre Diplomaten und eine Schule für deren Kinder errichten. Doch jetzt haben sich die Pläne für die Nutzung des Gebäudes geändert. Der Bezirk will eine Grundschule.

Die Schule wäre dann die sogenannte König Fahd Akademie. Sie gibt es derzeit in Berlin zwar schon, aber nur als Ergänzungsschule und nicht als reguläre Schule. Aktuell lernen dort 170 Schülern. Die Schule ist für 6 bis 18-jährige. Vorwiegend Diplomatenkinder sollen aufgenommen werden

Das Wohngebiet soll laut Baustadtrat Marc Schulte 50 – 60 Wohnungen umfassen und auf der bisherigen Brache an der Tharauer Allee entstehen. Das Grundstück hatte der landeseigene Liegenschaftsfonds Berlin bereits 2010 an Saudi-Arabien verkauft – für einen Dumpingpreis von 2,9 Millionen Euro. Das sind 313 Euro pro Quadratmeter, der Bodenrichtwert betrug damals 500 Euro. Inzwischen ist der Rohbau fertiggestellt.

Kein Eintrag ins Grundbuch
Was weder die Abgeordneten noch die Öffentlichkeit jemals erfuhren: Bis heute ist der Eintrag ins Grundbuch nicht vollzogen, denn das Amtsgericht Charlottenburg beanstandete genau diese Klausel, die die Nutzung auf eine Schule beschränkt und eine Moschee verbietet.

Neue Pläne für neue Schule
Jetzt möchte der Bezirk in dem Gebäude eine dreizügige Grundschule errichten. Dann würden drei Klassen pro Klassenstufe unterrichtet werden. Doch vorher muss der Bezirk das Grundstück erwerben. Die Kaufverhandlungen laufen.


Stand: 17. Januar 2018