
- Ehemalige Stasi-Zentrale in der Normannenstraße
Jahrzehnte war hier Sperrgebiet, bis im Januar 1990 DDR-Bürger die ehemalige Stasi-Zentrale stürmten. Doch was wird aus den ehemaligen Gebäuden des MfS?
Geschichte hautnah erleben
Hier befindet sich unter anderem das Archiv für Stasi Akten, insgesamt 50 Kilometer Aktenberge. Seit neustem hat auch das Archiv der DDR-Opposition hier einen Platz. Über die Geschichte des MfS (Ministerium für Staatssicherheit) kann man sich auch im Stasi-Museum informieren. In ihm sieht man unter anderem das Arbeitszimmer von Stasi-Chef Erich Mielke mit der Original-Einrichtung von 1961.
Auch das DRK hatte hier bis vor kurzem eine Flüchtlingsunterkunft. In ihm lebten seit Ende 2015 vor allem Menschen aus Syrien und Afghanistan. Ende Juli sind sie dann ausgezogen. Dabei sind Kellerräume aufgetaucht, in denen sich die Stasi eine Saunalandschaft eingebaut hatte.
Was wird aus dem Gelände?
Die über 180.000 m² und mehr als 20 Gebäude teilen sich der Bund, das Land Berlin und ein privater Investor. Jeder hat unterschiedliche Vorstellungen, was man aus diesem Areal machen kann oder sollte.
Das DRK würde hier gerne, nach dem Vorbild anderer Bundesländer, ein Integrationszentrum errichten, wo Flüchtlinge einen Anlaufpunkt haben.
Roland Jahn, Chef der Stasi-Unterlagen-Behörde, möchte dagegen einen "Campus der Demokratie" errichten und im Gegenzug dafür aber paar Gebäude abreißen. Diese Idee stößt beim Land Berlin und beim Bund auf ein positives Echo.
Der Investor, die Aris GmbH, will Mikro-Appartements in die Gebäude bauen. Ihm gehört fast die Hälfte der über 20 Gebäude, die er damals für 1 Euro von der Bahn gekauft hat.
Was aber dann wirklich aus der ehemaligen Stasi-Zentrale werden soll, könnte sich auf einer Konferenz am 22.08. 2017 entscheiden. Mit am Tisch sitzt auch Stadtentwicklungssenatorin Lompscher.