
Mitte - Das Tacheles
Früher war es einer der wichtigsten Anlaufpunkte der Berliner Subkultur. Jetzt gibt es konkrete Zukunftspläne für das Tacheles und seine Umgebung. Rund 90.000 m² neue Fläche sollen zur Bebauung freigegeben werden.
Geschichte des Tacheles
Seinen Namen verdankt das Tacheles es einer Gruppe junger Musiker, die das Haus 1990 zusammen mit anderen Künstlern aus Ost und West besetzten und in den folgenden Jahren das verfallene Haus an der Oranienburger Straße mit ihrem Konzept aus Kunst und Chaos zu einer Touristenattraktion ersten Ranges machten.
Inzwischen gehört die Oranienburger Straße mit ihrer Mischung aus Edelgastronomie, Galerien und abendlichem Straßenstrich kaum mehr zum Brennpunkt der Subkultur. Das Tacheles hat dieses Image aber lange aufrechterhalten können, obwohl es künstlerisch längst nicht mehr zu den innovativen Orten der Stadt zählt.
Heute befinden sich die Räumlichkeiten der Tacheles-Bewohner in Marzahn. Nach der Zwangsräumung hat das Kunsthaus Tacheles nun in der Alten Börse und in den Kunstbaracken in Marzahn zwei neue Orte gefunden.
Aktuelle Entwicklung
Vor 13 Jahren hat sich der Investor Anno August Jagdfeld mit dem Bezirk Mitte auf Pläne für den Neubau von Wohnungen und Läden auf dem Grundstück geeinigt. Zwischenzeitlich gab es eine Auseinandersetzung um die Bauplanung. Der Bezirk will, dass die Kaufhausruine auch weiterhin als Zeugnis der wilden Berliner Nachwendejahre erhalten bleibt.
Allerdings gibt es inzwischen neue Eigentümer, nur der Bebauungsplan ist geblieben. Stimmt der Bezirk dem Bau-Vorbescheid zu, könnte hier schon ab Frühjahr 2016 gebaut werden.
Zukunftspläne
Beim Neubau sollen Wohnungen, Geschäfte, Hotels und Büros entstehen. 90.000 Quadratmeter neue Fläche dürfen laut Bebauungsplan hergestellt werden, darunter auch eine Tiefgarage. 1800 Quadratmeter sind für eine gärtnerische Nutzung vorgesehen.
Schon 2016 haben die Bauarbeiten hier begonnen. Zur Zeit sei man voll im Plan, so die ausführende Firma pwr. Bis Juli 2018 soll die Baustelle soweit vorbereitet sein, dass man mit dem Hochbau starten könnne.
Stand: 24. Mai 2017