
- Secret Garden - Der verschollene Ballsaal
Einer der ältesten Tanzpaläste Berlins fiel dem Krieg zum Opfer. Dann wurde der Saal zufällig wieder entdeckt. Doch auf dem Gelände lauerte eine tödliche Gefahr.
Geschichte
In den 1920er Jahren war in der Gartenstraße 6 ein Festsaal, sozusagen die kleine Schwester von Clärchens Ballhaus. Damals nannte sich das Ganze „Kolibri Festsäle“.
Der Berliner Unternehmer und Baumeister Oscar Garbe hatte das dreistöckige Gebäude in Berlin-Mitte errichtet. Doch dann kam der Krieg und das Gebäude wurde vergessen und teilweise zugemauert, so dass sich keiner mehr daran erinnern konnte.
Zufällige Wiederentdeckung
Projektentwickler Dirk Moritz entdeckte das Gebäude zufällig, als er auf dem Weg zum Schwimmen war. Bei der ersten Besichtigung stieß er auf geschnitzte Treppengeländer, Wandmalereien und den Saal mit Bühne und Empore. Die Planung für die Wiederbelebung unter dem Projektnamen "Secret Garden" stammt aus der Feder von Dirk Moritz, das internationale Architekturbüro LAVA unterstützt mit sienem technischen know-how das Vorhaben.
Nach Einigung mit den tschechischen Eigentümern über den Verkauf des Rückgebäudes mussten zunächst 30 Tonnen Müll entsorgt werden. Rund 300 lebende und viele tote Tauben ließen darauf schließen, dass mit Taubenzecken zu rechnen war, deren Biss für Menschen tödlich sein kann. Die Müllentsorger rückten mit Atemgeräten und luftundurchlässigen Spezialanzügen an.
Aktuelle Entwicklung
Vor wenigen Wochen wurde dann aber Richtfest gefeiert: Das Nutzungskonzept sieht mehrere kleine Räume für Ausstellungen, künstlerische Performances, Studios und Konferenzzimmer, sowie luxuriöse Appartments für kurzzeitige Vermietung, vor allem für Geschäftsleute. Dirk Moritz möchte das Objekt unter dem Namen „Secret Garden“ vermarkten. Trotz der Umbauarbeiten soll der alte Look des Gebäudes erhalten bleiben.
Stand: 24. Mai 2017