
- Die Botschaft des Irak in der DDR
In der Tschaikowskistraße gammelt der Plattenbau seit über 20 Jahren vor sich hin. Das Grundstück gehört dem Bund, das Gebäude dem Irak. Ob dort jemals ein Kulturzentrum entstehen wird, ist fraglich.
Das Gebäude mit der Fassade aus Carrara-Waschbeton wurde 1974 von einem deutsch-irakischen Architektenkollektiv geplant - aus standardisierten Plattenbaufertigelementen. Teile der geklinkerten Außenfassade stammen aus den HB-Werkstätten für Keramik von Hedwig Bollhagen.
Zum Ende des Zweiten Golfkrieges 1991 zogen sich die irakischen Diplomaten vollständig aus Deutschland zurück. Das Botschaftsgebäude wird nicht mehr genutzt und verfällt.
Die Immobilie samt Gebäude gehört der Bundesrepublik Deutschland, für die Republik Irak ist ein unbefristetes und unentgeltliches Nutzungsrecht an dem Grundstück im Grundbuch eingetragen.
Seit Mitte der 1990er Jahre befindet sich die irakische Botschaft an der Pacelliallee in Dahlem.

Zustand des Gebäudes seit 1991
MobilIar und Dokumente blieben nach dem Auszug teilweise im Gebäude. Vandalismus, Graffiti-Sprayer, Metalldiebe, Touristen und Souvenirjäger ließen nicht viel übrig. Durch einen Brand wurden Teile der Innenausstattung zerstört.
Nachdem der schlechte Zustand des Gebäudes und der sorglose Umstand mit den Akten auch in irakischen Medien thematisiert wurde, erklärte der irakische Botschafter, dass der Bau erhalten werden soll. Eine Genehmigung vom Auswärtigem Amt zur Nutzung als Kulturzentrum wurde eingeholt.
Aktuelle Entwicklung
Es tut sich nichts. Die Bundesanstalt für Immobilien erklärte auf Anfrage, dass sie nur die Eigentümerin des Grundstücks sei. Eigentümerin des Gebäudes der ehemaligen irakischen Botschaft ist nach wie vor die Republik Irak, der zu DDR-Zeiten ein alleiniges, unbefristetes Nutzungsrecht an dem Grundstück eingeräumt wurde.
Stand: 24. Mai 2017