
- Die Teufelsbrücke in Wannsee
Abriss und Neubau oder Sanierung der alten Bausubstanz? Zwischen Senat und Landesdenkmalamt gibt es unterschiedliche Ansichten zur Zukunft der Teufelsbrücke im Volkspark Klein-Glienicke.
Eingezäunt ist das Bauwerk, das bröckelt und aussieht wie ein hohler Zahn. Zwischen Unkraut, Zementsäcken und einer Baugrube ist die Baustelle seit zwei Jahren verlassen.
Was war geschehen?
Oktober 2009 stürzte der zentrale Mittelpfeiler bei einem Unwetter ein. Das Fundament war schon über Jahre unterspült worden. Für Brückenbauwerke ab 1,5 Metern ist die Senatsverkehrsverwaltung zuständig. Die gab 2013 den Auftrag zur Brücken-Rekonstruktion an ein Ingenieurbüro. Nachdem die Brücke aber als zu marode eingestuft worden ist, wurden alle Arbeiten eingestellt.
Was soll jetzt passieren?
Der Senat will die Reste der Brücke abreißen und dann wieder originalgetreu aufbauen lassen. Aber das Landesdenkmalamt hat andere Pläne. Nach seiner Vorstellung soll die alte Substanz gerettet und in den Wiederaufbau integriert werden. Derzeit wird nach Experten gesucht, die die Pläne des Landesdenkmalamtes auf Durchführbarkeit prüfen sollen.
Mittlerweile gehört die Brücke zum Unesco-Weltkulturerbe.
Die Geschichte der Brücke
1838 wurde die Brücke von Prinz Carl von Preußen als romantisches Accessoire für seinen Sommersitz in Auftrag gegeben. Sie wurde von Architekt Ludwig Persius geplant und über einen künstlich angelegten Wasserfall errichtet.
Damals galt es als modern Bauwerke künstlich auf alt zu machen. Deshalb sah die Brücke aus wie eine Ruine mit Stützpfeilern aus Holz. Die Teufelsbrücke befindet sich zwischen Moorlake und Schloss Glienicke.
1935 wurde sie durch die Nationalsozialisten umgestaltet. Die Holzbalken wurden zurückgebaut und der Brücke wurde ein nüchternes Aussehen verpasst. So blieb sie bis 1992. Dann wurde sie wieder nach historischem Vorbild hergestellt.
Stand: 07. März 2018