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Steglitz - Kriegsruine Beymestraße
Ein roter Backsteinbau, durch die leeren Fenster sieht man den Himmel. Efeu rankt an den Mauern wie bei einem verwunschenen Schloss.
Von der Straße aus ist das Haus fast gar nicht zu sehen. Bäume und wild wuchernde Hecken versperren den Blick auf den imposanten roten Ziegelbau. Wer aber rechts einen Anwohnerweg entlanggeht, hat über einen Zaun hinweg freie Sicht auf die riesige Villa, die eher wie eine alte Burg aussieht.
Im Zweiten Weltkrieg fiel eine Bombe auf das Gebäude. Das Dach fehlt, die Fassade ist von Efeu überwuchert. Und in der Villa stehen mehrere Bäume, die jahrzehntelang gewachsen sind und mittlerweile oben aus dem Gebäude herausragen.
Hier lebte einst die Familie Hinderer. Der Familienvater, Professor August Hinderer, war Direktor des Evangelischen Presseverbands Deutschland. Die Zentrale des Verbands lag gleich gegenüber in der Beymestraße.
Durch den Bombenangriff wurde niemand getötet, die umfangreiche Bibliothek war aber zerstört und das Haus unbewohnbar.
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Kein Geld für das Denkmal
Nach dem Krieg fehlte das Geld für den Wiederaufbau, bis in die 90er Jahre pflegte zumindest noch ein Sohn den riesigen Garten mit Obstbäumen.
Doch seit bald 25 Jahren gleichen Haus und Grundstück einem Dornröschenschloss. Alles ist zugewachsen. Zwar steht das entkernte Gebäude unter Denkmalschutz, aber es ist schwer vorstellbar wie es einmal wieder saniert werden könnte.
Die heutige Besitzerin, eine Enkeltochter, weiß nicht, was sie machen soll. Einfach verkaufen? Es fehlt die zündende Idee, ein absehbares Ende ist nicht in Sicht.
Stand: 07.01.2016