
- Das Spukhaus im Gardeschützenweg
Ein trauriger Rekord: Seit mehr als 15 Jahren steht am Hindenburgdamm in Steglitz ein Mietshaus leer. Das Eckhaus verfällt immer weiter. Dem Eigentümer gehört ein weiteres leerstehendes Haus am Roseneck. Seit Jahren versucht der Bezirk, den Hausbesitzer mit hohen Bußgeldern dazu zu bewegen, endlich zu handeln - trotzdem will der sich weiterhin nicht drum kümmern, dass in den Wohnungen wieder jemand wohnen kann.
Bauzäune sperren die Grundstücke ab, Eingänge und Fenster sind mit Holzbrettern verrammelt oder stehen offen. Das Eckhaus am Hindenburgdamm in Steglitz steht über 15 Jahre leer, die Gebäude am Wilmersdorfer Roseneck seit über fünf Jahren. Geschätzter Verkehrswert: zusammen acht Millionen Euro. Beide Grundstücke und beide Häuser gehörten einer Berliner Augenärztin, die 1997 verstarb. In den Grundbüchern steht immer noch ihr Name.
Offiziell gilt als Erbe der Sohn der Augenärztin. Er wohnt in der Charlottenburger Heerstraße und schottet sich ab. Auch in seinen Gebäuden an der Heerstraße lässt er alles vergammeln, auch dort gibt es seit Jahren Wohnungsleerstand.
Bezirksstadtrat Tim Richter: Es ist schon einiges passiert, aber die Rechtsgrundlage ist wacklig. Der Bezirk baut eine Art ein Rolemodel auf und will definitiv einen Treuhänder einsetzen. Er kann den Ärger der Anwohnerinnen und Anwohner verstehen. Eigentum verpflichtet, auf der anderen Seite kann jeder mit seinem Eigentum machen, was er will. In diesem Spannungsfeld muss jetzt ein Weg gefunden werden.
Das Treuhändermodell muss jetzt vernünftig ausgearbeitet werden. Berlin muss etwas tun gegen solche Problemimmobilien, wenn der Bezirk jetzt eine Grundlage erreichen kann, ist man einen großen Schritt weiter.