
Adlershof - Bärensiegel-Areal
Wo einst "Wurzelpeter" und der "Adlershofer Wodka" gebrannt wurden, entsteht ein Möbelmarkt. Im Oktober 2018 soll er fertig sein.
Zunächst ein Werk für Laborpräparate, ab 1906 wurde hier reiner Alkohol destilliert und eine Sprit- und Likörfabrik errichtet. Ab 1950 wurde das Werk zum VEB Bärensiegel, einer der größten Schnapsbrennereien der DDR. „Goldkrone“ , „Wurzelpeter“ und „Adlershofer Wodka“ wurden hier gebrannt. Die Produktion wurde Mitte der 90er aufgegeben.
Denkmalschutz statt Wohnungen
Eine Wohnungsbaugesellschaft wollte Wohnungen bauen, doch 1995 wurde das Areal unter Denkmalschutz gestellt und die Pläne verworfen. Seitdem Leerstand, Verfall, Vandalismus. Deshalb hat Bezirk entschieden, trotz "denkmalrechtlicher Bedenken", den Gebäudekern abreißen zu lassen.
Teil-Abriss und Neubau
Im April 2017 begann der Abriss, von den denkmalgeschützten Gebäuden ist nicht mehr viel übrig. Das alte Apparatehaus sieht aus wie eine alte Filmkulisse. Die rote Backstein-Fassade wird zum Teil von Stahlträgern gestützt.
Nach Aussage der Behörden hat der Eigentümer keinen bewussten Verfall produziert. Sich aber auch nicht um einen aktiven Erhalt bemüht, was er gesetzlich auch nicht musste. Bauherr und Eigentümer ist die WVV Objekt Berlin Adlergestell GmbH, gegründet 1998 in Stuttgart.
Gebaut wird so wörtlich unter "besonderer Berücksichtigung der "denkmalpflegerischen Belange" sagte Baustadtrat Rainer Hölmer. Der Bauherr hat die Auflage, die Fassade zur Straße hin und die beiden Türme zu erhalten, sowie die Mauereinfriedung zu restaurieren.
Die Untere Denkmalschutzbehörde sei jetzt in die Bauausführung eingebunden und überwache die Auflagen.
Dort entsteht ein Möbel-Haus und eine Kücheneinrichter ("Roller") auf 10 000 Quadratmetern Fläche. "Roller" hat bisher in Berlin zwei Filialen und zählt zu den Großen in der Möbelbranche. Oktober 2018 soll der neue Möbel-Markt fertig sein.