Der ehemalige Wasserturm in Alt-Glienicke
Bild: radioBERLIN 88,8 / Miriam Keuter

- Der ehem. Wasserturm in Altglienicke

Das Wahrzeichen von Berlin-Altglienicke wurde 1905/1906 erbaut. Die Brunnenanlagen wurden 1999 geschlossen. Jetzt hat der neue Eigentümer Pläne für die Nachnutzung des ehemaligen Wasserturmes.

Der Wasserturm in der Schirnerstraße 19 entstand als 38,55 m hoher Turm in gotisierenden Formen mit rotem Ziegelmauerwerk und enthält im oberen Teil einen 60 m³ großen Wasserkessel. Im Innern ist er erschlossen durch das Sockelgeschoss, vier durch Holzfußböden eingezogene Zwischenebenen und ein steinernes Obergeschoss, mit einer Treppe verbunden, über dem der Wasserkessel angeordnet ist. Im Inneren des Wasserkessels befindet sich eine Röhre mit einer zum derzeit nicht existenten Dachgeschoss führenden Wendeltreppe.

Ab 1912 wurde das Sockelgeschoss des Baudenkmals regelmäßig für Gottesdienste der evangelischen Gemeinde genutzt, da die Ortslage Falkenberg zunehmend an Bevölkerung anwuchs und die Pfarrkirche Altglienicke einen weiten Fußmarsch bedeutete. Dieses geschah, bis 1937 in unmittelbarer Nähe in der Rosestraße das Ernst-Moritz-Arndt-Gemeindeheim fertiggestellt wurde. In den 1940er Jahren wurde der Wasserturm in seiner eigentlichen Funktion zunehmend außer Betrieb gesetzt, diente aber weiter für Zwecke der Vorhaltung und für Lagerzwecke den städtischen Wasserbetrieben.

Mit Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Wasserturm noch einmal von 1945 bis 1951 für evangelische Gottesdienste genutzt, da das Gemeindeheim bis zu seiner Wiedereinweihung nach dem Krieg nicht nutzbar war. 1956 nahm man den Kessel im Turm endgültig außer Betrieb.

1993 übernahm der damalige Bezirk Treptow den Wasserturm von den Berliner Wasserbetrieben in sein Fachvermögen, ursprünglich mit der Zielsetzung, ihn als soziokulturelles Zentrum für die Ortslage Falkenberg zu nutzen. Aufgrund des ermittelten hohen Sanierungsbedarfs wurden diese Pläne vom Bezirk verworfen und ein privater Investor für das Areal gesucht. Mitte 1999 wurde der Wasserturm an einen Bauunternehmer verkauft, der als Vorstellung dort eine Nutzung als Wohnung, Büroräume sowie unten im Sockelgeschoss einen öffentlichen Raum als Galerie und Café favorisierte.

 
Zukunftspläne des aktuellen Eigentümers
Die Substanz des Wasserturms muss analysisert werden und es muss nach Schadstoffen gesucht werden. Doch wie sieht es mit der Statik aus? Erik Roßnagel vom Eigentümer "terraplan" aus Nürnberg sagt, dass dafür bauhistorische Gutachten angefertigt und bewertet werden.

Außerdem ist eine Wohnnutzung des Turms angedacht. Teilbereiche sollen dann eventuell für eine halböffentliche Nutzung zugänglich gemacht werden.

Stand: 16.01.2017

Der ehem. Wasserturm in Alt-Glienicke

Standort des ehemaligen Wasserturms