
- Müggelturm
Funkturm, militärischer Beobachtungsposten und Ausflugslokal: Der Turm auf der mit 111,47 Metern Höhe höchsten natürlichen Erhöhung Berlins hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Jetzt scheint die Genehmigung für eine Gastronomie auf dem Gelände in greifbarer Nähe zu liegen.
Die Vorgeschichte
Im Jahr 1924 erwarb der Baumeister Walter Wichelhaus den Turm und nahm in den folgenden Jahren bauliche Veränderungen auf dem Kleinen Müggelberg vor. Er ließ einige Gebäude errichten, die ein neues Restaurant, eine Küche und eine Wohnung für seine Familie beinhalteten
Im Jahr 1945, als sich die sowjetische Armee Berlin näherte, wurde der Turm zum militärischen Objekt erklärt und diente als Funkturm zum Zwecke der Nachrichtenübermittlung sowie für die Artillerie als Beobachtungsposten.
Nach dem Krieg wurde wieder eine Gaststätte für Besucher eingerichtet und 1953 übernahm die HO Köpenick den Betrieb des Müggelturmareals. Im Januar 1957 wurde der Müggelturm wegen Baufälligkeit gesperrt und im Februar 1957 beschloss der Berliner Magistrat, dem Turm durch ein neues Fundament und den Einbau einer Stahlfachwerkkonstruktion neue Stabilität zu verleihen
Blick bis an die Grenze des Spreewalds
Seit Mai 2014 ist Matthias Große neuer Eigentümer der Immobilie. Er verpflichtete sich auch dazu, den fast 30 Meter hohen Turm zugänglich zu machen. Besucher können an 365 Tagen im Jahr von 10 bis 18 Uhr die 126 Stufen erklimmen. Bei gutem Wetter reicht der Blick von der 1961 errichteten Plattform bis in die Berliner Stadtmitte oder bis zum 60 Kilometer entfernten Tropical Islands an der Grenze zum Spreewald.
Aktueller Stand
Vor zwei Jahren sagte Große: der Turm und die angeschlossene Gastronomie solle in einem Jahr fertig sein. Jetzt sind zwei Jahre vergangen. Investor Matthias Große hat das Untergeschoss herrichten lassen.
In der Gaststätte stehen jetzt 110 Plätze zur Verfügung, in der Silvesternacht gab es hier bereits die erste Feier mit Ausnahmegenehmigung. Das Baugenehmigungsverfahren soll bald abgeschlossen werden.
Laut Baustadtrat Rainer Hölmer soll die fehlende Genehmigung im Laufe des Februars 2017 vorliegen. Einer Öffnung der Gastonomie sollte dann nichts mehr im Weg stehen.