Sonnencreme (Foto: imago/Shotshop)
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- Tipps rund ums Thema Sonnenschutz

Doppelt Eincremen ist besonders effektiv? Gute Sonnencreme muss auch immer teuer sein? In Sachen Sonnenschutz kursieren immer wieder die wildesten Theorien.

Doppelt Eincremen hält doppelt?

Ein gefährlicher Irrtum, denn der Schutz der Sonnencreme lässt sich nicht verdoppeln. Mehrmaliges Eincremen verlängert die Schutzdauer nicht. Es ist aber sinnvoll, sich etwa alle zwei Stunden erneut einzucremen, um den bestehenden Schutz aufrecht zu erhalten. Ist die empfohlene Zeit abgelaufen, hilft nur eine Sonnenpause, bis die Haut sich wieder erholt hat.

Wasserfeste Sonnencreme muss nach dem Baden nicht nachgecremt werden?

Die Bezeichnung „wasserfest” bedeutet, dass ein Produkt nach einem zwanzigminütigen Bad noch mindestens 50 Prozent der ursprünglichen Schutzkraft aufweist. Diese Sonnencreme ist also robuster als nicht wasserfeste Cremes, aber trotzdem geht deutlich Schutzwirkung verloren. Deswegen sollten auch wasserfeste Produkte unbedingt nachgecremt werden.

Gute Sonnencreme ist auch immer teuer?

Stiftung Warentest führt regelmäßig Tests von Sonnencremes, Sonnenmilch, Sprays und Lotionen aus Apotheken, Supermärkten, Drogerien sowie Discountern durch. Die Ergebnisse zeigen, dass die Qualität des Sonnenschutzmittels nicht vom Preis abhängig ist. Günstige Produkte aus dem Discounter sind sogar häufig Testsieger.

Im Schatten benötige ich kein Sonnenschutzmittel?

Wo Sonne ist, ist auch UV-Strahlung. Ein Sonnenschirm hält nur die Hälfte der Sonnenstrahlen ab. Am Strand ist es besonders gefährlich, weil Sand und Wasser das Licht reflektieren. Auch im Schatten eines Baumes kann man einen Sonnenbrand bekommen.

Kann ich Sonnencreme aus dem letzten Jahr noch benutzen?

Wenn die Sonne im Frühling wieder länger scheint, kommt oft noch die Sonnencreme aus dem letzten Sommer zum Einsatz. Solange sie noch nicht geöffnet ist, kann man sie bedenkenlos verwenden. Ungeöffnete Sonnencremes halten sich mindestens 30 Monate, also 2,5 Jahre.

Ist die Sonnencreme bereits geöffnet, hält sie sich kürzer. Auf der Rückseite steht normalerweise, wie lange das Produkt nach dem Öffnen haltbar ist. Bspw. „12M“ – das bedeutet, dass das Produkt nach dem Öffnen noch zwölf Monate haltbar ist. Wenn die Sonnencreme nicht mehr gut riecht, sich verfärbt oder ihre Konsistenz verändert hat, sollte man sie wegwerfen.

Ist alte Sonnencreme krebserregend?

Ob Sie Ihre alte Sonnencreme weiterverwenden können, hängt von den enthaltenen UV-Filtern ab. Hinter dem Stichwort "Ingredients" müssen auf der Verpackung die Inhaltsstoffe der Sonnencreme einzeln aufgeführt werden. Wenn Sie dort die Bezeichnung "Octocrylene" finden, rät die Verbraucherzentrale vorsorglich, die abgelaufene Creme nicht mehr zu verwenden.

Kokosöl ersetzt Sonnencreme?

Kokosöl wird häufig als leichtes und natürliches Sonnenschutzmittel beworben. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Kokosöl eine sogenannte photoprotektive Wirkung mit einem Lichtschutzfaktor von circa 7 besitzt. Allerdings ist dieser Faktor zu gering, um die Haut effektiv vor UV-Strahlen zu schützen. Kokosöl kann daher nicht als Sonnenschutzmittel bezeichnet werden.

Welche Sonnencreme ist gut für die Umwelt?

Wer eingecremt baden geht, riskiert, dass Fische, Algen, Muscheln und Korallen die UV-Filter aufnehmen. Inwiefern ihnen das schadet, ist derzeit noch Gegenstand der Forschung. Wer Meere und Seen schonen möchte, kann auf mineralische UV-Filter ohne Nanopartikel zurückgreifen.

Gebräunte Haut ist gesund?

Ein gebräunter Teint gilt als vital und besonders attraktiv. Ausgiebige Sonnenbäder sind daher sehr beliebt, ebenso die Bräune aus dem Solarium. Tatsächlich ist die Bräunung aber eine Abwehrreaktion der Haut gegen schädliche UV-Strahlen. Ein "Vorbräunen", um im Ernstfall besser gewappnet zu sein, ist daher keine gesunde oder gar sinnvolle Urlaubsvorbereitung. Jede Bräune, ob natürlich oder künstlich, ist ein Zeichen dafür, dass die Haut geschädigt wurde. Gesunde Bräune gibt es nicht.