- Queen/David Bowie – Under Pressure

Wie David Bowie und Freddie Mercury "unter Druck" keine Freunde werden

Flüchtige Bekanntschaft
Die Jungs von Queen haben sich im Sommer 1981 im "Mountain Studio" in Montreux  verschanzt, um ihr zehntes Album, "Hot Space", aufzunehmen. David Bowie lebt ganz in der Nähe und nimmt im Studio nebenan "Cat People" auf.

Man kennt sich flüchtig, Bowie schaut kurz bei den Jungs hinein. Freddie und Co. arbeiten sich gerade an einem Song ab, den alle nicht mögen.

Sie freuen sich über die Ablenkung und fragen Bowie, ob er vielleicht den Background-Chor zu "Cool Cat" übernehmen würde. Klar, kein Problem, Katzen sind ja gerade sein Thema.... Aber es klingt genauso scheußlich wie vorher, Bowie lässt seinen Part wieder herausschneiden.

Eine Runde Pizza zur Entspannung
Aber da er nun schon mal da ist, jammen sie ein wenig und trinken Wein. Vielleicht hat ja Bowie eine Idee, was man mit "Feel Like" anfangen könnte. John Deacon improvisiert einen Basslauf, den Bowie super findet. Darauf aufbauend erklärt er der Band ihren eigenen Song!

Nun sind die Jungs von Queen schon ziemlich prätentiös, aber David Bowies Ego toppt sie alle. Prompt kriegen sich Freddie und David in die Wolle. Die Band ist ziemlich pikiert über Bowies Dominanz, aber der hat eine ganz klare Vision im Kopf, wie der Song zu klingen hat.

Um die Situation zu entspannen, gehen sie erst mal Pizza essen. Nach der 4. Flasche Wein ist die Stimmung wieder entspannt. Zurück im Studio möchte Bowie noch einmal John Deacons Basslauf hören.

Der Lauscher an der Wand...
Mit glasigen Augen guckt der ihn an: "Ich habe ihn vergessen". Er beginnt zu spielen, aber es klingt bei weitem nicht so gut wie vorhin. Bowie greift in die Bass-Saiten und spielt das Original. Und das, wo Deacy es hasst, wenn man ihm zu nahe kommt. Die Spannungen sind wieder da. Sie stehen alle mächtig unter Druck.

Jetzt sollen Freddie und David auch noch ein Duett singen, in dem es darum geht, wie schädlich es ist, sich unter Druck setzen zu lassen. Freddie ist als erster dran, singt sein prägnantes "Dedahday". Aus künstlerischen Gründen sollen die beiden nicht hören, was der andere singt. Aber Bowie als Perfektionist erträgt das nicht, er lauscht heimlich. Was dem deutschen Producer Mack natürlich nicht entgeht.

Nun ist David an der Reihe, sein Beitrag fügt sich perfekt in Freddies Gesang ein. Die Diva-Queen ist schwer beeindruckt: "Wie hat du das fertig gebracht?" Bowie grinst verlegen, bis Mack sein Geheimnis lüftet. "Mieser Streber" ist noch das netteste, was Freddie daraufhin zu David sagt.

Beitrag von Bettina Exner / Jürgen Jürgens

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